Gemeinsames Handeln in einer kritischen Zeit
Antisemitische Vorfälle nehmen zu: 2024 wurden laut RIAS 8.627 Vorfälle dokumentiert – ein Anstieg von 77 % gegenüber dem Vorjahr.
Veronika Nahm, Direktorin des Anne Frank Zentrums, erklärt:
,,Antisemitismus ist eine Gefahr für unsere Demokratie und eine konkrete Gefahr für Jüdinnen* Juden. Deshalb ist es entscheidend, dass wir gemeinsam handeln und ein starkes Zeichen setzen. Die Partner*innen des Kooperationsverbunds entwickeln Angebote der Bildung und Beratung für unterschiedliche Zielgruppen, u. a. Fachkräfte aus den Bereichen
Gedenkstätte, Hochschule, Schule und Verwaltung. Damit stärken wir das Engagement gegen Antisemitismus in allen gesellschaftlichen Bereichen.“
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Karin Prien ergänzt:
,,Der Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat weltweit, aber gerade auch in Deutschland zu einem deutlichen Anstieg antisemitischer Vorfälle geführt. Umso wichtiger ist die Bekämpfung von Antisemitismus – sowohl auf sicherheitspolitischer Ebene als auch durch Prävention und Bildung. Denn klar ist: Antisemitismus ist leider kein Randproblem. Der Einsatz gegen Desinformation, Anfeindung, Hass und Hetze ist heute wichtiger denn je. Mit seinen vielfältigen Bildungs- und Präventionsangeboten setzt der Kooperationsverbund ein starkes Zeichen für Solidarität und Verantwortung.“
Franziska Weidinger, Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt:
,,Die Justiz trägt im Kampf gegen Antisemitismus eine besondere gesellschaftliche Verantwortung – antisemitische Straftaten müssen konsequent verfolgt werden. Die Justiz Sachsen-Anhalt hat die Aus- und Fortbildung für alle Bediensteten intensiviert – insbesondere mit lnhouse-Schulungen in Staatsanwaltschaften, Gerichten und im Justizvollzug. Neben den eigenen Aktivitäten der Justiz sind zusätzliche Angebote aus der Zivilgesellschaft ein wichtiger Baustein auch im Aus- und Fortbildungskonzept der Justiz Sachsen-Anhalt. Ich begrüße, dass das Anne Frank Zentrum im Kooperationsverbund ergänzende Bildungsangebote für die Justiz plant.“
Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz:
,,Wir müssen Antisemitismus, wo und in welcher Form er auch auftritt, entschieden entgegentreten. Antisemitismuskritische Bildung ist dafür zentral. Die HRK trägt mit dem Aufbau des Kompetenznetzwerks Antisemitismusprävention an Hochschulen ‚ engagiert dazu bei und profitiert von der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren wie dem Kooperationsverbund gegen Antisemitismus. Das vielfältige, betroffenenorientierte Bildungsangebot von KOVA unterstützt die Hochschulen darin, antisemitische Einstellungen und Stereotype zu erkennen, dafür zu sensibilisieren und wirksam dagegen vorzugehen.“