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PROJEKTE

New Ways of Remembering Together

Im Projekt „New Ways of Remembering Together“ entwickelten Studierende in multilateralen, internationalen Teams neue interaktive Methoden zur historisch-politischen Bildung und Erinnerungskultur.

Das Projekt

Im Rahmen unserer Kooperation mit dem Fachbereich Politikdidaktik der FU Berlin, in welcher wir regelmäßig praxisnahe Seminare der antisemitismuskritischen Pädagogik für Lehramtsstudierende mitgestalten, entstand die Idee des EVZ-Projektes „New Ways of Remembering Together“. 

Mit 30 Lehramtsstudierenden aus Israel, Polen, Tschechien und Deutschland setzten wir uns ab 2021 über zwei Semester mit der Shoa, spezifischen Formen der Aufarbeitung sowie Formaten der historisch-politischen Bildung auseinander. Aufgrund der kontinuierlichen Arbeit mit den Studierenden konnten diese ein wesentlich tieferes Verständnis zur Shoa an den historischen Orten, sowie zu Ansätzen der politischen Bildung in diesem Themenfeld entwickeln. Im Rahmen des Projektes wurden interaktive Methoden und Konzepte für heterogene Schulkontexte erarbeitet, die Multiperspektivität abbilden, ein kritisch-historisches Bewusstsein fördern und lebensweltliche Bezüge herstellen. Hierbei arbeiteten die Studierenden mit ihren Hochschulen, verschiedenen Gedenkstätten und Trägern der außerschulischen politischen Bildung multilateral zusammen. Partner:innen des Projekts waren neben der FU Berlin u.a. die pädagogische Hochschule Krakau, das Western Galilee College, das Ghetto-Fighter-House, das Auschwitz Jewish Center und die Netzwerkpartner:innen von „Geschichte in Bewegung“.  

Im Zentrum des Projektes stand eine Bildungsreise im Herbst 2021 nach Polen. Ursprünglich sollte die Ukraine noch mit einbezogen werden, was coronabedingt nicht umsetzbar war. Während wir uns mit spezifischen Orten der NS-Geschichte und der Schoa auseinandersetzten wie z.B. Lublin und dem ehemaligen jüdischen Viertel, der Gedenkstätten der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Maidanek und Bełżec sowie Tarnow mit seinem ehemaligen jüdischen Ghetto, entstanden spannende und wichtige Diskussionen unter den Studierenden. Diese bezogen sich auf emotionale Zugänge und pädagogische Herausforderungen in der Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenbesuchen. Die Studierenden hielten ihre Erfahrungen und Eindrücke in einem eindrücklichen Reiseblog fest. Daraus entwickelten sich gemeinsame Ideen vielfältiger Methoden, die in einer mehrsprachigen Methodensammlung zusammengetragen wurden.

Durch die besonderen Zielgruppen – zukünftige Lehrkräfte und Schüler:innen in einem heterogenen Lehrsetting – stellte sich kontinuierlich die Frage, wie politische Bildung mit historisch-politischer Bildung verknüpft werden kann und sollte, und welche Funktionen „Gedenkkultur“ und ihre dahinterstehenden nationalen Narrative haben können. Historische Orte und Gedenkstätten stehen vor der Herausforderung, dass sie das dort Geschehene schwer in die Gegenwart transferieren können. Hier setzt die politische Bildung an, die darauf abzielt, kritische Denkweisen und Meinungsbildung zu befähigen, um antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken. Eine Gelingensbedingung ist die Herstellung von Bezügen zur Lebenswelt junger Menschen und die Unterstützung bei der Verarbeitung des neuen Wissens, der Irritationen und Emotionen sowie der Anerkennung verschiedener Perspektiven.

Über die intensive inhaltliche Arbeit zu Formaten der Holocaust Education, den Austausch mit Expert:innen und den Studierenden sowie die Arbeit in multilateralen und internationalen Teams stellten wir sicher, neue Methoden und Formate der historisch-politischen Bildung zu entwickeln. Diese Methoden sollen nachhaltig wirken, Raum für Austausch bieten, einen Perspektivwechsel anregen und das Erlernen von Widerspruchstoleranz ermöglichen. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der kritischen Reflexion verschiedener nationaler Narrative und Wirklichkeitskonstruktionen und der sinnvollen Verknüpfung historischer Orten und Gedenkstätten mit lebensweltlichen Bezügen von Schüler:innen in einem internationalen Kontext.  

 

„New ways of remembering together”

„New ways of remembering together” – ein JUGEND erinnert-Projekt
New Ways of Remembering Together - KIgA

„New ways of remembering together” – ein JUGEND erinnert-Projekt

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„New ways of remembering together” – Polish translation

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”New ways of remembering together” EN

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