Liebe Salon-Interessierte,
zum Abschluss der Saison freuen wir uns auf den letzten Salon vor der Sommerpause am 1. Juli zum Thema Mehrsprachigkeit in der Diaspora mit Ruth Rosenfeld und Galili Shahar
In den brisanten Konflikten unserer Zeit verliert die Sprache ihre Verbindung zum anderen, sie wird manipuliert, ihr droht Bedeutungsverlust, sie wird zensiert – unser Fokus gilt der Präzision und Vielfalt der Sprache in der Geschichte und heute. So freuen wir uns sehr auf unsere beiden Gäste, die Schauspielerin Ruth Rosenfeld und den Literaturwissenschaftler Galili Shahar. Im Wechsel von Gespräch und szenischer Darstellung ausgewählter Texte spannt der Abend einen Bogen um das, was Sprache vermag.
Die jüdische Diaspora war niemals monolingual, sie war immer vielstimmig. „Das Judentum ist nicht in einem Land, es ist im Wort.“ (Edmond Jabes) Sprache ist Erinnerung und Exil zugleich, ein Ort (מקום, makom), in dem Zugehörigkeit immer wieder neu Gestalt annimmt.
Wie lebt es sich zwischen den Sprachen? Welche Sprachen verlieren wir und welche gewinnen wir hinzu? Mit dem Literaturwissenschaftler Galili Shahar und der Schauspielerin und Sängerin Ruth Rosenfeld sprechen wir über jüdische Mehrsprachigkeit als diasporische Erfahrung – historisch und aktuell angesichts der drängenden politischen Herausforderungen.
Szenisches und ein Gespräch über Sprachverwirrung, Prophezeiung, Schweigen, Stimmen, Jargon und Übersetzung. Wie Sprache das Miteinander-Sein bestimmt.
Ruth Rosenfeld
Seit der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied an der Schaubühne. Geboren in Los Angeles, aufgewachsen in New York und Tel Aviv. Studierte zunächst E-Bass, später Gesang an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv und an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Ensemblemitglied an der Volksbühne Berlin. Engagements u. a. an der Berliner Philharmonie, Theater Basel, Lucerne Festival, Théâtre National in Brüssel, Théâtre de l’Odéon Paris und Oper und Schauspielhaus Zürich. Zusammenarbeit u.a. mit Frank Castorf, Herbert Fritsch, David Marton, Dimiter Gotscheff und Jette Steckel. Einladung zum Berliner Theatertreffen mit »Ohne Titel Nr. 1« (2014), »der die mann« (2015) und »Pfusch« (2016, Regie bei allen: Herbert Fritsch). Arbeiten für Film und TV, u.a. in »Bibi & Tina – Voll verhext« (Regie: Detlev Buck, 2014), »Piaffe« (Regie: Ann Oren, 2022) und »Das Haus der Träume« (Regie: Sherry Hormann, 2022).
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Galili Shahar
Galili Shahar ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Tel Aviv, Inhaber des Marcel Reich-Ranicki Lehrstuhls, zurzeit Gastprofessur an der Humboldt Universität zu Berlin. Er lehrt und forscht über deutsche, jüdische und hebräische Literatur sowie die klassische Literatur Persiens. 2013–2023 war er Direktor des Minerva-Instituts für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv; 2020–2023 leitete er die School of Cultural Studies der Universität. Seit 2020 dient er als President des Leo Baeck Institute for the Study of German-Jewish History and Culture in Jerusalem.
https://www.salon-ich.berlin/programm/muttersprache-im-exil
Veranstalter
KIgA e.V.
Veranstaltungsort
Jüdischer Salon im Grünen Salon an der Volksbühne
Rosa-Luxemburg-Platz 2
10178
Berlin