Wie lässt sich die die eigene Stimme bewahren in einer Welt, die zunehmend nach dem Wir fragt? Der aus Herkunft und Geschichte resultierenden Verantwortung ist nicht zu entkommen. In der ersten Person Plural besteht aber auch die Gefahr, in Haft genommen zu werden für Visionen, die man nicht teilt. Die Historikerin Yfaat Weiss und der muslimische Theologe Ufuk Topkara sprechen über diese Spannungen. Beide sind in deutschen Institutionen tätig, die sich als Orte von Erkenntnis verstehen, zugleich aber von den jeweiligen Traditionen, Entstehungszusammenhängen und bildungspolitischen Erwartungen geprägt sind.
Ausgehend von der deutsch-jüdischen Geschichte, die paradigmatisch für die Geschichte von Zugehörigkeit und Ausschluss steht, suchen sie nach Wegen, wissenschaftliches Arbeiten und ihre eigene klare Stimme in einem Feld zu bewahren, das Neutralität beansprucht, aber selten frei von Deutungskämpfen ist.

Ruth Rosenfeld
Seit der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied an der Schaubühne. Geboren in Los Angeles, aufgewachsen in New York und Tel Aviv. Studierte zunächst E-Bass, später Gesang an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv und an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin. Ensemblemitglied an der Volksbühne Berlin. Engagements u. a. an der Berliner Philharmonie, Theater Basel, Lucerne Festival, Théâtre National in Brüssel, Théâtre de l’Odéon Paris und Oper und Schauspielhaus Zürich. Zusammenarbeit u.a. mit Frank Castorf, Herbert Fritsch, David Marton, Dimiter Gotscheff und Jette Steckel. Einladung zum Berliner Theatertreffen mit »Ohne Titel Nr. 1« (2014), »der die mann« (2015) und »Pfusch« (2016, Regie bei allen: Herbert Fritsch). Arbeiten für Film und TV, u.a. in »Bibi & Tina – Voll verhext« (Regie: Detlev Buck, 2014), »Piaffe« (Regie: Ann Oren, 2022) und »Das Haus der Träume« (Regie: Sherry Hormann, 2022).
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Galili Shahar
Galili Shahar ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Tel Aviv, Inhaber des Marcel Reich-Ranicki Lehrstuhls, zurzeit Gastprofessur an der Humboldt Universität zu Berlin. Er lehrt und forscht über deutsche, jüdische und hebräische Literatur sowie die klassische Literatur Persiens. 2013–2023 war er Direktor des Minerva-Instituts für deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv; 2020–2023 leitete er die School of Cultural Studies der Universität. Seit 2020 dient er als President des Leo Baeck Institute for the Study of German-Jewish History and Culture in Jerusalem.
Tickets
Der Umzug in den Grünen Salon, sprich in die Volksbühne – eine öffentliche Einrichtung – bringt mit sich, dass wir angehalten werden, einen Kostenbeitrag zu erheben. Die Tickets kosten 8€.
Anmeldung unter der Email info@salon-ich.berlin oder über den Ticketverkauf der Volksbühne
https://www.volksbuehne.berlin/de/venue/gruener-salon
Veranstaltungsort
Jüdischer Salon im Grünen Salon an der Volksbühne
Rosa-Luxemburg-Platz 2
10178
Berlin